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- GEERDES midisystems
- aperspective messenger service
- (C)1994
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- 999 BPM
- oder
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- Schlaf der Gegenwart in voller Fahrt
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- nach einem
- Essay von Fritz Mikesch
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- Nachem er festgestellt hat, daß wir jetzt auch schon Kunstfell tragen, stinkende
- Bewegungsprothesen bauen und Atome spalten, preßt der Pilot einer fliegenden
- Untertasse seinen halmverbiegenden Stempel in ein walisisches Kornfeld,
- bestätigt den Beginn der kritischen Phase auf Erden und macht sich mit cirka
- zweihundertachtzigtausend Sachen aus dem Staub.
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- Ohne zu ahnen, daß der Hirnwellenanalysator seiner Maschine zufällig den
- Wortlaut einer wohlmeinenden Lebenshaltung gespeichert hat, deren chine~
- sischen Text die irdischen Edelprimaten einem gewissen Laotse zuschreiben,
- sofern sie noch lesen können: Ohne aus der Tür zu gehen, kennt man die Welt.
- Ohne aus dem Fenster zu schauen, sieht man den Sinn des Himmels. Je weiter
- einer hinausgeht, desto geringer wird sein Wissen. Darüber werden sich die
- Gelehrten seines Heimatplaneten noch lange zerbrechen, was bei uns einem Kopf
- entspricht.
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- Und dieser Umstand wird abgesehen vom Kult der schnellen Fortbewegung das
- Einzige sein, was die unterschiedlichen Lebensformen verbindet. Soweit es die
- fliegende Untertasse betrifft, eine absurde Heimlichkeit der dritten Art, weil
- sie doch nur beweist, daß man irgendwo in der Milchstraße die kritische Phase
- überstanden hat, ohne auf die Technik fortgesetzter Beschleunigung in Richtung
- der Lichtgeschwindigkeit zu verzichten.
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- Der Außerirdische hätte lieber landen sollen, um das Rezept zu verraten. Jetzt
- sind wir wieder allein in diesem Randsektor einer unbedeutenden Galaxis und
- müssen uns selber beraten. Eine heikle Sache. Denn während unsere
- Wissenschaftler noch unschlüssig sind, ob sie die Getreide-Botschaft des
- Besuchers einer Igel-Invasion mit Drehwurm in die Schuhe schieben sollen, oder
- einem Liebespaar, das sich seit Monaten im Kreis durch die Gerste kugelt,
- werden wir uns damit trösten, daß CHAOS möglicherweise Gesundheit bedeutet. Und
- vor dem Fernseher daran halten, daß eine Krankheit vollständig ausbrechen muß,
- bevor man sie heilen kann. Bis es so weit ist, vertreiben wir uns die Zeit im
- Halbschlaf und gestatten einer Minderheit, uns mit verwalteten Bildern
- vollzuschütten, die uns fremde Ängste als Beruhigungsmittel servieren.
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- Wer sind wir, woher kommen wir, wohin gehen wir? Wir sind das Ergebnis einer
- Zündung, kommen aus einem Schwarzen Loch und sind auf dem Weg retour. Das ist
- Physik. Und ob sie mehr trost spendet, als die Religion, mag entscheiden, wer
- will. Ich bin nicht mehr gefaßt darauf, geboren zu sein. Das verdanken wir nach
- Immanuel Kant jenem sicheren Gang der Wissenschaft, dem der forschende Geist
- Tribut erweist, indem er die Natur wie ein Richter nötigt, seine Fragen zu
- beantworten. Und nach aktueller Überzeugung der neuesten Definition des
- Menschen, die da lautet: Physik treibendes Wesen. Dessen Treiben so erfolg~
- reich ist, weil es den Menschen verschwinden läßt. Unbeweglich sitzen wir vor
- dem Bildschirm. Doch uns ist gegeben, auf keiner Stätte zu ruhn. Es schwinden,
- es fallen die leidenden Menschen blindlings von einer Stunde zur andern, wie
- Wasser von Klippe zu Klippe geworfen, jahrlang ins Ungewisse hinab.
- Was hätte sich geändert am Inhalt dieser Zeilen aus Hölderlins Schicksalslied?
- Abgesehen von der Beobachtung, daß wir nun schneller fallen, obwohl sich die
- Fallgeschwindigkeit nicht ändern kann. Denn keine physikalische Theorie
- ermöglicht religiöse Sinnstiftung oder auch nur die Rechtfertigung einer Meta~
- physik der Natur. Quanten- und Relativitätstheorie, Synergetik, Chaosforschung,
- Laserphysik, vereinigte Feld-Theorie, keine dieser Methoden ist imstande, den
- Graben zwischen Subjekt und Objekt zu überbrücken. (nach H.D. Mutschler). Oder
- sollte man sagen: den Graben zwischen Ursache und Wirkung, der angeblich eine
- feste Brücke darstellt? Wie dem auch sei, indem wir die Frage stellen, was die
- Arbeitsweise der Naturwissenschaftler zum Modell der Vernunft stilisiert hat,
- nützen wir zugleich die Technik, um alles, was sich zu schnell ereignet,
- künstlich langsam zu machen. Und umgekehrt. Woraus sich im ersten Fall zum
- Beispiel eine Art von Ruhe gewinnen läßt, die sich einstellt, wenn uns die
- Apparate der Zerstreuung etwa das neo-kontemplative Ereignis einer gemächlichen
- Katastrophe anbieten. Sagen wir, den Tod eines Piloten in den Trümmern seiner
- Maschine. Sein letztes Bild: das Entfernte dehnt sich aus, wie eine explo~
- dierende Sonne. Schnitt.
- Wir konstatieren zärtliche Genauigkeit. Das Flugzeug streift den Boden, der es
- mit mehr Feingefühl in vier Teile zerlegt, als ein Feinschmecker imstande wäre,
- seine Feige zu schälen, wie es der Mensch in Zeitdruck aus dem gleichnamigen
- Roman von Paul Morand beobachtet. Waren wir jemals in dieser Lage? Nein. Denn
- wir sind nur das genießende Opfer unserer Zeugenschaft, der nichts mehr
- verborgen bleibt, weil sich das Verborgenste bereits als Genußmittel aufdrängt,
- auch wenn es uns eine Gänsehaut beschert.
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- Wer alles sieht, sieht nichts. Und wer sollte entscheiden, wo das Kino aufhört,
- wenn sich nicht mehr sagen läßt, wo die Wirklichkeit anfängt? Nichts finden wir
- weniger glaubwürdig, als das Ereignis auf offener Bühne, dem wir unbewußt
- unterstellen, es sei zu verborgen, um wirklich zu sein. Trotzdem, wir sind
- dabei und überleben die fiktive und reale Konsequenz, so oft wir wollen. Indem
- wir eine Videoaufzeichnung der betreffenden Szene im Fernsehen machen, die wir
- nach Belieben vorwärts und rückwärts laufen lassen. Und zugleich vergessen, daß
- wir uns in eine Lage versetzen, in die niemand kommen kann. Weil uns die
- kodifizierte Mitteilung den vagen Triumph des Überlebens im Sessel vorgaukelt,
- oder das Gefühl
- der Unsterblichkeit von Göttern. Dies alles, um die lange Weile zu
- zerstreuen, die uns das Gegenteil einflüstert.
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- Aber vielleicht ist es ja gerade dieser Drang zur Ablenkung vom
- Wesentlichen, der uns nicht nur zerstreut, sondern auch unsere gestaltenden
- Kräfte freisetzt, die allen niederdrückenden Empfindungen entgegenwirken.
- Und sei es auf die zweideutigste Weise. Denn frisch gefallenen Schnee, oder
- ein weißes Blatt Papier, das ertragen wir nicht. Lauern der Einbildung auf,
- die kreuz und quer ins Leere schießt. Dulden nicht, daß etwas unbeschrieben
- oder ungeschehen bleibe. Hand und Herz verbünden sich, fatal und wunderbar
- zugleich. Wir sind das Kreuz, in dem einander Tun und Lassen immerwährend
- schneiden. Betrachten wir aber Tun und Lassen optimistisch als gleichbedeutend
- und die stellvertretenden Linien, die sich kreuzen, als gleich lang, dann
- brauchen wir nur einen Kreis zu ziehen, schon zeigt sich das Rad. Und mit dem
- Radkreuz der fragwürdige Vorzug allen Fortschritts im Namen der Beschleunigung,
- die wir als ein Merkmal der schöpferischen Hauptrichtung auf diesem Planeten
- deuten dürfen.
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- Jetzt kommt die Sache ins Rollen und weil die Gedanken zuweilen frei sind,
- bemühen wir eine chinesische Überlieferung, die uns belehrt, Gott bekämpfe die
- Menschen im Zeichen des Schöpferischen. Was immer das heißen mag, wenn wir die
- Unruhe als Merkmal der Kreativität begreifen, das Radkreuz als Zeichen der
- Sonne und das Licht als Attribut Gottes, dann wird klar, warum uns die
- Gegenwart zu schaffen macht, während unser kurzes Leben über all dem
- Fortschritt aufleuchtet, wie die Flamme an einem Streichholz. Ob wir nachahmen,
- was uns geschaffen hat, indem wir alles tun, was uns vernichten könnte, muß ein
- Gedanke bleiben, der paradoxe Antworten provoziert. Im alten China jedenfalls
- galt das Schöpferische zwar als rund, zugleich aber beschaffen wie aus Nephrit
- und Metall, als hart, fest, klar und kalt, tief rot und durchsichtig gefroren,
- wie Eis. Eine Beschreibung, deren gefährliche Aspekte der Schönheit gut zu
- einem Künstler passen würden, den das Kunstwerk zu fürchten hätte, an dem wir
- als sterbliche Formen teilhaben. Ist das wahrscheinlich? Alles Gegrübel ist
- hinfällig. Erinnert an die Skulptur des Denkers von Auguste Rodin. Eine schwere
- Zusammenballung von Muskulatur und schlechter Haltung.
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- Gut, machen wir eine Pause. Im Namen der Poesie kann der Mensch ohnehin nur
- noch alles weglassen und schweigen, ohne zu denken. Schauen wir ins Wasser und
- betrachten wir den ausgehöhlten Kürbis, der da vorbeidümpelt. Die schwimmende
- Kalebasse. Kommentar des Zenmeisters Sengai: Sie ist niemals ruhig, einmal geht
- sie unter, dann taucht sie wieder auf, je nach Laune des Windes. Was aber die
- Kalebasse selbst betrifft, so bleibt sie gänzlich unberührt davon. Buddha oder
- der Teufel, jeder mag versuchen, sie zu fassen. Die Kalebasse aber gleitet
- ihnen flink durch die Finger; sie ist schlüpfrig und äußerst ausweichend. Wie
- ärgerlich!
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- Was soll das heißen, was kümmert mich ein hohler Kürbis, könnte man fragen,
- sind das die Probleme, die uns nicht schlafen lassen? Möglich. Denn es handelt
- sich um die östliche Hochzeit von Respekt und Humor auf den Spuren der
- Resignation. Man verneigt sich auf entlastende Weise vor der tiefgründigen
- Frage nach dem : woher, wohin, was ist das, worin ich bin? und macht das
- Problem als schwimmtüchtigen Hohlraum einer getrockneten Gemüsefrucht faßlich,
- deren bewegliche Erscheinung an der Oberfläche so gleitfähig ist, daß niemand
- sie fassen kann. Zitat: Die letzte Wirklichkeit treibt vor unseren Augen dahin,
- ungeachtet unserer intellektuellen Versuche, sie auf dem festen Brett der
- Verständlichkeit festzunageln. Das Wesentliche ist deshalb, uns immer selbst
- damnit zu identifizieren und mit ihr dahintreiben zu lassen auf dem ewigen
- Strom. Des Lebens oder des Todes? Da man sich eines ohne das andere nicht
- vorstellen kann, stellt sich hier ohne Rücksicht auf alle japanischen
- Beruhigungsversuche die frage nach dem Stellenwert der Unterscheidungsgabe. Ist
- sie ein spätes Erbteil des Unfalls, dem die Schöpfung die beachtliche
- Vollkommenheit ihrer unermeßlichen Unvollkommenheit verdankt?
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- Daisetz Daitaro Suzuki, dem wir das Bild vom ewigen Strom der Wirklichkeit
- zuschreiben, geht leider nicht mehr auf diesem Planeten spazieren. Er mag es
- nun wissen. Oder nicht. Ob der Strom aller Myriaden Einzelheiten des gewaltigen
- Kosmos, diese endlose Konsequenz einer Detonation aus dem Nichts mitsamt
- unserem verdünnten Subjektbewußtsein im Dienste der Physik geeignet ist, um den
- Begriff der Ewigkeit und ihrer Stille zu illustrieren, wird fraglich, wenn wir
- uns an Meister Eckhart halten, denn alle Dinge sind der Ewigkeit gleicher, je
- unbewegter sie sind. Und wie verhält sich die Schau des christlichen Mystikers,
- wenn wir sie mit der Überzeugung des zeitgenössischen Beobachters der
- allgemeinen Beschleunigung und Theoretikers der Geschwindigkeit Paul Virilio
- vergleichen? Es ist das Licht der Geschwindigkeit, das von nun an die
- Ausdehnung und die Dauer eines neuen Tages erhellt, da es ganz
- selbstverständlich zu sein scheint, daß die Geschwindigkeit die Zeit in genau
- jenem Augenblick ausdehnt, in dem sie den Raum verengt. Was könnte man daraus
- folgern?
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- Je schneller es dahingeht, desto undeutlicher wird alles. Und während das
- Undeutliche immer heller wird, schließen die Passagiere geblendet die Augen.
- Nun stellt sich der Traum vom Sehen ein. Das Theater der Umdeutung aller Werte
- und des Wandels aller Begriffe ist ausverkauft, alle Plätze sind besetzt, der
- Vorhang will sich nicht heben. Kein Wunder, der Blick geht in den
- Zuschauer-Raum, die Vorstellung hat längst begonnen, und während das volle Haus
- des Planeten durch die Leere rast, erscheint hinter den wartenden Massen auf
- der Bühne, die nicht wissen, daß sie sich auf der Bühne befinden, hinter diesen
- Akteuren, die man auch für Schlafende halten könnte, obwohl sie zugleich Regie
- führen und alle Rollen spielen, von Projektoren in die jüngste Vergangenheit
- geworfen, ein vorläufiger Titel der gegenwart: Licht, Geschwindigkeit,
- Bewegung, Fahrt ins Dunkel ohne Lenker. Die Handlung des Stückes ist offen, der
- Ausgang ungewiß.
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- Zwölftausend Millionen Augenlider entsprechen sechstausend Millionen seelischer
- Bildschirme. Und diese Bildschirme ebensovielen Vermutungen über die wahre
- Natur des mutmaßlichen Autors. Jener Instanz, die sich in ihren Geschöpfen
- träumt, während alle diese Träumenden sich in der Gewißheit wiegen, ihr heftig
- bebilderter Zustand beschreibe das Wachsein jener Person, die da sagt: ich weiß
- nicht, wer ich bin.- Ein schmerzliches Echo der ersten Ursache, denn notwendig
- muß dieses weltenzeugende und weltengebärende Ereignis der Abschied aller
- ungeteilten Vollkommenheit von sich selbst gewesen sein. Ein Sturz aus
- unbewegter Ewigkeit in den Abgrund unendlicher Ausdehnung aller endlichen
- Erscheinungen.
-
- Kann es angemessen sein, in beschreibenden Gleichnissen zu denken, oder ist das
- nur ein Spiel mit Wörtern? Fragen wir den Physiker Nils Bohr, der die Ansicht
- vertritt, daß wir in der Sprache schweben, und zwar so, daß wir nicht wissen,
- wo oben und unten ist. Er zitiert David Bohm: man muß ausdrücklich auf eine
- Beschreibung in Zeit und Raum verzichten. Das Verlangen nach einer intuitiven
- Vorstellung, die mit den Bildern in Raum und zeit konform geht, ist nicht zu
- rechtfertigen.
-
- Die ganze feste, fühlbare, sichtbare und hörbare Welt ist nur eine Illusion.
- Alles ist dynamisch uns kaleidoskopartig, nicht wirklich hier, - er schweigt
- einen Augenblick und fügt hinzu: jede Idee, die nicht auf den ersten Blick
- absurd erscheint, ist hoffnungslos. Franz von Assisi lächelt: ist das, was wir
- sehen wollen, das was wir sehen? Keine Antwort. Oder doch? Man sollte sich an
- die bestimmende Informationsquelle wenden. Belauschen wir das globale
- Fernsehprogramm: jetzt muß ich was trinken, sonst komm ich wieder zu
- Bewußtsein, sagt Yves Montand zu Romy Schneider. Die meisten der besten Leute
- sind tot, sagt John Cleese einen Kanal weiter. Das einzige, was im Leben zählt,
- ist die Sprache, ergänzt Richard Burton nach dem Umschalten und greift als
- Verstorbener nach dem Glas, als würde er noch leben. Frau Taylor sitzt daneben
- und weint vergangene Tränen, man möchte ihr ein Taschentuch reichen, aber sie
- hat inzwischen längst einen Maurer geheiratet und sich wieder scheiden lassen.
- Was wir nicht wüßten, wenn wir nicht lesen könnten. Interessant. Schalten wir
- um. Eine Disco in Bremen. Reporter: Wie finden sie die Musik? Antwort: Tierisch
- geil. Was ist denn das Geile daran? Daß es nie aufhört. Umschalten, ein
- Faßbinder_Film, Frage der Prostituierten: Warum ist sie denn traurig, die
- Seele? Antwort des Zuhälters: weil sie mehr weiß, als der Verstand. Wir sind
- verkabelt und dürfen hüpfen, bis uns der Finger bricht, Druck auf die Taste,
- Naturwissenschaft.
- Thema: Wer sind wir? Aus einem Meer von identischen Schnüren in einer
- zehndimensionalen Raumzeit. Temperatur: 10 hoch 32 Grad Celsius. Shiva oder der
- sogenannte Plancksche Wert. Wohin soll es gehen? Auf keinen Fall zurück. W a r
- u m nicht? (es gibt auch andere Thesen) - Mag sein. Schwerefelder können aber
- niemals zulassen, daß ein Objekt seine Vergangenheit aufsucht. Also k e i n e
- Zeitreisen in die Vergangenheit? Nein. Gibt es einen Plan? Was für einen Plan?
- Für alles. Schwer zu sagen, Kühe, Ameisen, Geranien waren keineswegs
- unausweichliche Produkte der Evolution. Sondern? Ein zufälliges Ergebnis der
- Abkühlung. Der zehndimensionalen Raumzeit? - Der Kausalitätsexplosion, wenn Sie
- so wollen. Gilt das auch für Menschen? Natürlich. Kennen Sie John Cleese? - Wer
- ist das? Er hat vor fünf Minuten gesagt, die meisten der besten Leute seien
- tot. Sollte der Urknall die Explosion Gottes gewesen sein? -
-
- Das Wort Gottes ist ein indogermanisches Verb und bedeutet Anrufung durch
- Zauberkraft, man könnte auch sagen, das durch Zauberkraft Heraufbeschworene.-
- Also eine Art Spiegel dessen, was zaubert? Möglich. Falls sich herausstellen
- würde, daß wir sind, was wir beschwören, dann scheint allerdings Vorsicht
- geboten.- Sind wir mächtiger als wir wissen?-
-
- Es gibt nichts, was dem Begriff der Materie entspricht. Wirklichkeit entsteht,
- indem etwas festgestellt wird und Erwartungshaltungen bestimmen das Ergebnis.
- Wir sind Menschen nur in der Sprache. Ohne Sprache kein Bewußtsein. Unsere
- Erkenntnisfähigkeit hat Grenzen. Aber in dieser Beschränkung liegt Macht. Und
- diese Macht läßt den Gegenstand der Frage- Verzeihung- Bitte? - Gestatten Sie
- mir eine Frage. Fragen Sie. - Wo sind wir? - Die Frage läßt sich nicht exakt
- beantworten - Das Ding läßt sich nicht mehr umschalten - In dieser Beschränkung
- liegt Macht - Schalten wir aus : ? Nichts zu machen. - Und diese Macht der
- Beschränkung läßt den Gegenstand der Frage so erscheinen, wie es der Natur des
- Fragenden entspricht.- Ein schwacher Trost. - Sagen Sie das nicht. Wenn es
- stimmt, daß unbekannte Ursachen unter gewissen Bedingungen unbekannte Wirkungen
- hervorbringen, dann gibt es vielleicht Anlaß zum Optimismus.- Was heißt das? -
- Hoffnung auf neue Gesetzmäßigkeiten.- Eine neue Ordnung? - Wenn Sie das Chaos
- so nennen wollen.- Gute Nacht.- Im Gegenteil.
- Da sich unterschiedliche Systeme in ihrem Übergang von Ordnung zu Chaos
- identisch verhalten und das Chaos Universalität hervorbringt, ist der
- Chaosbegriff mit der Hoffnung verknüpft, daß sich durch die Lösung eines
- einzigen leichten Problems viel schwierigere Probleme bewältigen lassen. Natur
- und Welt, auch die Politik, alle Systeme sind viel offener, als wir dachten.
- Möglicherweise kann man sogar sagen: Chaos ist Gesundheit.- Guten Morgen. Wie
- spät?- Wer soll das wissen.- Und was ist das für eine zehnstellige Zahl auf dem
- Zifferblatt des Weckers, hinter dem Komma nach der Vier? Die Zahl der
- Gesundheit, wenn wir dem Herrn aus der geträumten Tele-Vision glauben und das
- Chaos so nennen wollen. Vier komma sechstausend sechshundertzweiundneunzig
- Millionen, sechzehntausend und neunzig Millionstel wovon? Eines Zustands,
- dessen blumenhafte Muster bereits zum modischen Kalenderblatt verkommen. Es
- handelt sich um die sichtbaren Ergebnisse der Wissenschaft von den Fraktalen.
- Man erhält sie, wenn man das Farb- und Formpotential eines Grafik-Computers mit
- dem Befehl füttert, alle Verhältnismäßigkeiten nach Maßgabe der genannten
- elfstelligen Zahl zu berechnen, deren Ziffern nach ihrem Entdecker auch als
- Mandelbrotmenge bekannt sind. Dieser eigentümlich unattraktive Code 4 komma 6 -
- 6 - 9 - 2 - 0 - 1 - 6 - 0 - 9 - 0 wird unter anderem der widersprüchlichen
- Beobachtung gerecht, daß die Küstenlinie einer unbegrenzten Landmasse als
- unendlich gelten muß. Ob wir aufgrund dieser paradoxen Einsicht künftig von
- einem fraktalen Wohlgefühl sprechen werden, wird sich zeigen.
-
- Da uns das Licht der Geschwindigkeit blendet, und nach Meister Eckart alle
- Dinge der Ewigkeit gleicher sind, je unbewegter sie sind, dürfen wir mit dem
- Rest der Schöpfung weit genug von der Ewigkeit entfernt sein und werden uns
- vorläufig damit zufrieden geben müssen, daß wir als sterbliche Warmblüter
- zugleich unendlich sind. Ob unsere Selbstähnlichkeit der Idee des Menschen
- entsprechen kann, scheint im Augenblick fraglich, weil uns sogar unsere
- eingebildete Gottähnlichkeit nach neueren Erkenntnissen bestenfalls in die Nähe
- von Schwarzen Löchern rücken würde. Jedenfalls naturwissenschaftlich gesehen.
- Gibt es Beweise? Wahrscheinlich. Man wird daran glauben müssen. Was ist schon
- wahrscheinlich. Nun ja, zum Beispiel, daß ein Schimpanse, der ein paar
- Millionen Jahre nach Affenart auf einer Schreibmaschine herumhämmert,
- irgendwann ein Shakespeare-Sonett zusammentippt. Typsh Villem Flusser, der uns
- nebenbei verrät, Intelligenz sei die Fähigkeit, etwas aus einem Haufen zu
- picken. Weniger wahrscheinlich sind die Voraussetzungen für das Beispiel vom
- langlebigen Primaten und seiner haltbaren Schreibmaschine.
-
- Es handelt sich um das Wahrscheinlichkeitsgefälle im Verhältnis zur Theorie.
- Bravo. Die Ordnung im Kopf nimmt ein bißchen zu, die Wärme, die dafür benötigt
- wird, vermehrt die Unordnung des Universums beträchtlich. Nach Stephen Hawking
- sind das zwei Millionen Einheiten Ordnung gegen zwanzig Millionen Millionen
- Millionen Millionen Unordnung. Theoretisch folgt daraus, daß wir in praktischer
- Hinsicht mit einiger Wahrscheinlichkeit dem Chaos verpflichtet sind. Sollte das
- die Erklärung für den Zustand aller menschlichen Angelegenheiten sein? Während
- der letzten Jahre hat uns das Wissen um die Chaos-Zahl den betörenden Kitsch
- einer neuen Ornamentik beschert, deren konzentrisch gewundene Zeichen dem
- chaotischen Prinzip der Selbstähnlichkeit entspringen. Es handelt sich um den
- ästhetischen Kanon einer Formenwelt, deren sichtbare Schönheit uns durch
- regelmäßige Verkleinerung und Wiederkehr des Immer-Gleichen im Rahmen der
- Sichtbarkeit eine Fortsetzung bis in den subatomaren Bereich andeutet.
-
- Diese bildgewordenen Exempel der Mathematik sind ein Abglanz jener neuen Art
- von Hoffnung, deren erschreckende Konsequenzen uns ansehen, während wir den
- betäubenden Augentrost ihrer dekorativen Wirkung bewundern. Man könnte sie als
- den schönen Schein einer verheerenden Botschaft begreifen. Daß nämlich auch wir
- so sind, wie wir schon immer waren. Und immer so sein werden, wie wir jetzt
- sind. Als sichtbare Formel für das : wie oben so unten. Für die
- Ebenbildlichkeit der Ebenbildlichkeit. Als Nachweis dafür, daß wir den Ursachen
- gleichen. Weit hinausgerückt in der Zeit den ersten Anfang spiegeln. Als
- Zeugnis dafür, daß unser erschaffendes Wesen den Schöpfungsimpuls wiederholt
- bis in alle Unendlichkeit. Als Bestätigung des nicht zu erlösenden Charakters
- der Unerlöstheit. Dem wir Ausdruck verleihen, indem wir als Zufall existieren.
- Fünf bis achtzehn Milliarden Jahre sind vergangen. Aus Teilchenklumpen von
- unterschiedlicher Komplexität entstand unser Zentralnervensystem. Späte
- Voraussetzung für Gedanken, die sich gegenwärtig in alles Verborgene drängen,
- um alles Gegebene zu verbessern, während sie ihren kindlichen Optimismus aus
- dem Chaos ableiten, indem sie es vergrößern.
-
- In diesem Augenblick, da unser technisch hochgerüstetes Jahrhundert der
- automatisierten und maschinellen Barbarei den Ängsten seiner Jahrtausendwende
- entgegenschwindet, scheint es nach Immanuel Kant immer noch und mehr denn je
- zuvor die Kultur zu sein, die vernünftige Wesen tauglich macht für beliebige
- Zwecke.
-
- Apparate kodifizieren die Welt der Zerstreuung, bald wird es gelingen, auch
- unsere Leiden und sogar den Tod entsprechend zu programmieren. Man wird sich
- erinnern, die Krankheit muß vollständig ausbrechen. Da, eine Mücke. Vorsicht, -
- wer sich umbringt, ist t o t - zu spät. Hundert Watt sind stärker. Durch Nacht
- zum Licht. War d a s die richtige Formel? Menschen sind keine Mücken. Aber wenn
- wir den Fortschritt mit sengender Hitze vergleichen, dann schließt sich ein
- Kreis. Wir beten Bilder an, die Bilder zeigen, wie Beschleunigung den Raum
- verschlingt, das Tempo hat ein Ziel, man nennt es Lichtgeschwindigkeit, die
- Helligkeit nimmt zu, unsere Wahrnehmung dehnt sich aus, bis alles verschwindet.
- Das Licht der Erkenntnis streift den Boden der Verzweiflung, der unsere
- Gedanken mit Feingefühl in winzige Splitter zerlegt. Es wird so hell, daß alles
- flimmert, wie ein leerer Bildschirm. Geblendet schließen wir die Augen. Schlaf
- der Gegenwart in voller Fahrt.
-
- Ein Sechszeiler von Rilke mag diese vorläufige Diagnose ergänzen: Aus
- unendlichen Sehnsüchten steigen endliche Taten wie schwache Fontänen, die sich
- zeitig und zitternd neigen. Aber, die sich uns sonst verschweigen, unsere
- fröhlichen Kräfte - zeigen sich in diesen tanzenden Tränen. Als würde gelöscht,
- was noch nie brennen durfte. Klage des glimmenden Funkens, dem eine Ahnung
- seiner ursprünglichen Natur aus dem nächtlichen Ozean leuchtet, dessen Wellen
- im Licht des Mondes glänzen, das von der Sonne stammt. Sind wir der Wille
- dessen, was uns schuf? Gibt es zweierlei Licht und zweierlei Zeit? Kann sein.
- Vielleicht. Ob wir den Urknall voraussetzen, oder nicht, irgendetwas werden wir
- immer voraussetzen müssen. Denn noch immer lautet die Frage: Was war die
- Voraussetzung für das, was wir gerade nach neuesten Erkenntnissen an den Anfang
- stellen? Was also hat wo und wie sich selbst entzündet, wenn es vorher keinen
- Raum gab, und keine Zeit? Einer von diesen Denkanstößen, die aus dem Ereignis
- hervorgehen, um nachträglich die Ursache zu bedenken. Eine Aufgabe, die den
- Menschen überfordert. Denn die Gesetze, die in einem unendlichen, aber
- geschlossenen System herrschen, gestatten keine Rückschlüsse auf irgendetwas
- außerhalb seiner Grenzen. Auch wenn die Grenzen nicht zu finden sind. Was
- offenbar zum System gehört.
-
- Entspricht das weitläufige Gefängnis der Zeit einem göttlichen Ausdruck? Fragen
- über Fragen. Mit hoher Beschleunigung kristallisieren neue Wissenszweige.
- Informationsmengen schießen zusammen in dieser Welt der schillernden Fakten,
- die alles ist, was da täuschend fällt, wie die Würfel fallen. Immer mehr müßte
- immer schneller gelernt werden, obwohl immer weniger Zeit dafür bleibt. Denn
- unser Zeitgewinn wird von Terminen verschlungen, die immer enger
- zusammenrücken.
-
- Mit Sicherheit ist das Universum ungeheuer schnell entstanden. Ist es nicht,
- als wäre das unfaßliche Tempo verschlüsselt heraufgewandert bis ins zwanzigste
- Jahrhundert, um als offener Code plötzlich loszubrechen in den Köpfen der
- denkenden Menschen? Und einen riskanten Trend zu entfesseln, dem die Urmaterie
- besser gewachsen wäre, als ihr spätes Produkt, dieser empfindlich beschaffene,
- unerbittlich wißbegierige und grausam tüchtige Homo sapiens der technischen
- Zivilisation? Deren erfindungsreichen Hang zur expansiven Selbstverwirklichung
- man vielleicht als unbewußte Nachahmung des Urknalls deuten könnte, ohne den
- milderen Begriff der Sehnsucht nach dem Ursprung zu bemühen. Wir schweben in
- der Sprache.
-
- Aber wir schweben falsch. Denn die Hauptrichtung aller energischen Bemühungen
- provoziert den Zusammenbruch aller Systeme, die sich auf menschliches Maß
- gründen. Dort wartet möglicherweise der Sinn des unsinnigen Unternehmens.
- Nämlich die Erkenntnis, daß es nur eine einzige Alternative gibt: den
- Entschluß, wieder langsamer zu werden.
-
- Denn wie lautet das Paradox des Abendlandes? Was funktioniert, ist bereits
- überholt. Es steht zu hoffen, daß dieser Kernsatz auch auf den menschlichen
- Größenwahn zutrifft und auf alle Insignien der Erbarmungslosigkeit, die wir uns
- zugelegt haben. Alles haben wir vorgefunden. Nichts können wir machen. Nicht
- das Bescheidenste der Geschöpfe, die uns preisgegeben sind, am allerwenigsten
- das Wasser oder die Luft.
-
- Und wenn Descartes unseligerweise vorschlägt, auch die Natur als "gemacht" zu
- begreifen, sozusagen als hyperkomplexe Maschine oder als grenzenloses
- Werkstück, dann übertreffen die Fähigkeiten der wie auch immer gearteten Hand
- alle Möglichkeiten menschlichen Herstellens so sehr, daß der Vergleich
- zusammenbricht. Aristoteles hat es zeitlos formuliert: Vergräbt man ein
- Bettgestell aus Weidenholz, so wächst an dieser Stelle (wir fügen hinzu: falls
- überhaupt etwas wächst), kein Bettgestell, sondern eine Weide. Umrunden wir
- also im Namen der Biosphäre den drohenden Flächenbrand unüberwindlicher
- Dummheit und ziehen wir den Hut vor den Bäumen.
-
- Es gibt nichts, womit wir nicht gemeinsam in der Falle gessen hätten, ohne uns
- von irgendetwas anderem zu unterscheiden. Man stelle sich Elementarteilchen,
- Licht, Raum und Zeit vor, Schwerkraft über jeden meßbaren Wert hinaus, alles
- punktförmig verdichtet. Dieser Punkt hat allem die Existenz beschert. Ob wir
- ihn als Singularität begreifen, oder als Quelle gestauten göttlichen Atems,
- spielt keine Rolle. Diesseits der Ereignishorizonte muß dieser Punkt zwingend
- identisch sein mit dem Nichts und das Nichts kann es nicht geben. Daraus folgt
- mit entsprechender Logik, daß etwas Nicht-Mögliches die Summe aller
- Möglichkeiten enthalten kann. Und wenn wir den Gedanken umdrehen, dann muß die
- Fülle der Erscheinungen zugleich eine einzige Täuschung sein. An deren
- Schattenspielen wir mit allem anderen teilhaben, weil wir uns in einem
- kosmischen Film befinden und auf der Leinwand bewegen. Als hätte die Einsamkeit
- das Kino erschaffen, um ihre Selbsterkenntnis zu zerstreuen. Myriaden
- vergänglicher Schicksale von unterschiedlicher Dauer spiegeln das Licht der
- Projektionen in den Projektor zurück, der sie erscheinen läßt, indem er das
- Drama von Werden und Vergehen weit hinauswirft in den leeren schwarzen Raum.
- Bleibt nur die Frage: wer täuscht hier wen oder was täuscht sich selbst ?
- Leidvolle Praxis.
-
- Man muß kein Buddhist sein, um aus dieser Betrachtung die Gründe für ein
- allumfassendes Mitgefühl abzuleiten. Vielleicht ist es das , was der Schöpfung
- fehlt. Und vielleicht sind wir "Kinder des Zufalls" die vorgesehene Chance,
- diese Qualität zu verwirklichen. Falls wir uns nicht vorher von der Tafel
- wischen, weil es uns gefallen hat, die Gabe der Einsicht dem Trotz der
- abhängigen Kreatur zu opfern.
-
- Da fällt mir ein Knabe ein, der seine Mutter das Wort Urknall sagen hört. Aha,
- sagt der Sohn, etwas knallt, die Uhr platzt, und die Zeit hört auf. Nein, sagt
- die Mutter, es knallt, etwas platzt, und die Zeit fängt an. Die Anekdote
- beschreibt entgegengesetzte Denk-Enden und charakterisiert die Spannweite
- möglicher Entwicklung in der Sphäre des Plötzlichen. Schlaf der Gegenwart in
- voller Fahrt. Werden sich die geblendeten Augen öffnen? Vertrauen wir dem
- gesunden Chaos.
-
- Wenn es stimmt, daß bekannte Ursachen unter gewissen Bedingungen unbekannte
- Wirkungen hervorbringen, dann gibt es Hoffnung für die Hoffnungslosen, einen
- Ausweg aus der Falle, die sich geschlossen hat und endlich Spielraum für unsere
- fröhlichen Kräfte. Wenn auch in letzter Minute. Fünf nach zwölf. Leicht gehen
- die Gedanken über die Lippen, fest sitzt die Schwere in allen Gliedern. Das ist
- der Mensch.
-
- Im Zentrum der Milchstraße lauert Schütze A WEST auf eine Gelegenheit, das
- Licht des Jesus Rex Salvator IRS 16 zu verschlingen. Hundert eingestürzte
- Sonnen gegen dichte Haufen massenreicher Sterne. Ein Schwarm von
- Infrarot-Impulsen im Sog einer Radio-Quelle, zusammengebrochen unter dem
- Ansturm der eigenen Anziehungskraft. Millionen von Planeten platzen wie
- Seifenblasen und fallen zurück in die Mütter. Endspiel der obersten Liga. Diese
- Auseinandersetzung beugt sogar die Zeit. Es ist kaum anzunehmen, daß wir den
- Sieger der letzten Runde erfahren. Das ist der Himmel. Man vermute "einen
- schwarzen Zwerg" in der Mitte der Galaxis, sagen die Astronomen. Das ist es,
- was wir zu wissen glauben.
-
- ...
-
- NACHDRUCK - AUCH AUSZUGSWEISE - NUR MIT GENEHMIGUNG:
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